Zu Weihnachten 2022 ist die Gemeinderatsperiode 300 Tage alt. In Absam hat sich einiges geändert – und doch wieder nicht. Wir haben Vizebürgermeister Arno Pauli zum Gespräch gebeten und mit ihm über diese Zeit gesprochen.
- Arno, die Gemeinderatswahl ist nun ein dreiviertel Jahr her. Wie blickst du mit diesem Abstand darauf zurück?
Mit großer Dankbarkeit. Wir sind als stimmenstärkste Fraktion aus dieser Wahl hervorgegangen. Das war eine große Bestätigung für mein tolles Team und mich und motiviert uns noch mehr für diese Periode.
- Im Nachgang der Wahl ist dann aber nicht alles nach eurem Plan gelaufen, oder?
Nein, aber das ist in der Politik manchmal so. Es ist schade, dass bei der Bildung der Ausschüsse die wichtigen Themen Gesundheit, Digitalisierung und Bildung nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Aber am Ende zählt, was umgesetzt wird. Und da können wir durchaus bereits auf einige erfolgreiche Initiativen zurückblicken.
- Welche Initiativen sind das?
Zunächst, dass alle gemeindeeigenen Gebäude soweit möglich mit erneuerbarer Energie ausgestattet werden. Anstatt punktueller Einzelmaßnahmen haben wir uns für eine strukturierte Vorgangsweise und einen mittelfristigen Plan eingesetzt, um das umzusetzen.
Ähnlich auch bei den Blühflächen. Hier gab es viel Gegenwind, aber am Ende wird es doch eine ganze Reihe von Blühflächen in Absam geben, die Artenvielfalt und Insekten erhalten helfen.
Ganz wichtig auch unser Antrag, bis mindestens Ende 2023 auf die Erhöhung von Gebühren zu verzichten. Der Antrag ist zwar nicht so angenommen worden wie wir ihn gestellt haben, wird aber nun doch weitestgehend umgesetzt. Das war und ist uns sehr wichtig, um die Absamer Haushalte nicht zusätzlich zu belasten.
- Ärgert es dich, wenn eure Themen von anderen als ihre eigenen verkauft werden?
(lacht) Nein, eigentlich nicht. Wichtig ist, dass die Dinge umgesetzt werden, egal wer sie sich auf die Fahnen heftet. Das ist ja auch eine Bestätigung, dass die Themen richtig und wichtig sind.
- Beim Thema Müllsäcke gingen in der letzten Periode die Emotionen hoch. Wie steht es damit?
Hier wird es ab 2023 Automaten geben, bei denen die Bürger und Bürgerinnen jederzeit ihre Müllsäcke abholen können. Damit hat sich das leidige Anstehen um Müllsäcke endlich erledigt. Und deshalb ist es nicht mehr notwendig, dass wir die Verteilung übernehmen. Mein Team hat sich da in den letzten Jahren extrem ins Zeug gelegt.
- Welche Themen werden im nächsten Jahr wichtig werden?
Die Energiekrise und die Inflation werden uns leider noch einige Zeit begleiten. Auf Gemeindeebene haben wir darauf wenig Einfluss, aber da sind wir uns mit den anderen Fraktionen einig, dass wir so weit es in unserer Macht liegt die Auswirkungen abfedern wollen.
Das zweite Thema, das immer drängender wird, ist der Personalmangel, der uns noch mehr als jetzt beschäftigen wird. Da braucht es innovative Lösungen.