Mit Ende des Jahres gibt es einen Wechsel im Gemeindevorstand: Mag. Michael Unterweger und Mag. Andreas Reimair tauschen die Plätze. Michael Unterweger legt seinen Sitz zurück und wird Ersatzmitglied und Andreas Reimair vertritt Wir Absamer ab sofort im Gemeindevorstand. Wir haben mit den beiden – auch über die Gemeindefinanzen – gesprochen.
Michael, nach 2 Jahren legst du deinen Sitz im Gemeindevorstand jetzt zurück, wieso?
Michael: Aus beruflichen Gründen. Seit ein paar Monaten ist mein Job mit viel Reisetätigkeit verbunden und ich kann an den Sitzungen oft nicht teilnehmen. Deshalb mache ich den Platz für Andreas frei, der ihn mit Bravour besetzen wird.
Ihr tauscht ja nur die Plätze. Andreas, konntest du dich schon im Vorstand einarbeiten?
Andreas: Ja, der Wechsel hat sich ja schon über eine längere Zeit abgezeichnet und ich habe Michael schon öfter im Gemeindevorstand vertreten. Mit den Themen bin ich vertraut und wir sind ja auch beide im Finanzausschuss, daher habe ich auch hier den gleichen Wissensstand.
Stichwort Finanzausschuss: Die Fraktion Wir Absamer hat dem Budget für 2024 zugestimmt. Dennoch hattet ihr ein paar Bemerkungen bei der Gemeinderatssitzung, die beim politischen Mitbewerber nicht so gut angekommen sind.
Michael: Es ist unsere Aufgabe als Opposition, ganz genau hinzuschauen.
Andreas: Ganz genau. Wir sitzen ja nicht im Gemeinderat, um unsere Zeit abzusitzen, sondern weil wir für Absam die Zukunft gestalten und das Beste herausholen wollen. Alle Fraktionen wollen das sicher, aber die Antworten auf die drängenden Fragen fallen unterschiedlich aus.
Das ist doch ganz normal, oder?
Andreas: Ja, so funktioniert Demokratie. Es ist ein Wettbewerb der Ideen und wenn alle offen und kooperativ miteinander umgehen, könnten wir gemeinsam das Beste herausholen.
Michael: Genau! So eine Zusammenarbeit wünsche ich dir als Gemeindevorstand.
Zurück zu den Finanzen, was genau habt ihr denn am Budget kritisiert?
Michael: Zunächst ist erfreulich, dass unsere jahrelangen Aufrufe nach Instandhaltung der Straßen- und Kanalinfrastruktur gefruchtet haben. Absam hat hier unheimlich viel aufzuholen. Kritik haben wir beispielsweise im Zusammenhang mit den von Rot und Grün gegen unsere Stimmen beschlossenen Gebührenerhöhungen geübt, die sich in höheren Einnahmen zeigen, aber beim Essen und in der Ferienbetreuung besonders Familien belasten. Und auch daran, dass Projekte bei Umwelt und Mobilität nicht ganzheitlich angegangen werden. Zum Beispiel beim Recyclinghof: Es sind Wiegevorrichtungen zur Verrechnung von Altstoffen geplant, ohne den gesamten Recycling-Prozess mitzudenken. Es bräuchte eine breite, offene Diskussion und eine strategische Herangehensweise.
Die Fraktion hat dem Budget aber zugestimmt. Wieso?
Andreas: Weil die wichtigsten Vorhaben unsere Zustimmung finden und der Voranschlag ausgeglichen ist. Dass wir da und dort andere Schwerpunkte setzen würden, ist klar. Wir werden auch in Zukunft öffentlich artikulieren, wenn wir etwas anders sehen und kein Konsens möglich war.