Talk mit der Jugend

Kurz vor Weihnachten haben wir uns mit den jüngsten Mitgliedern im Gemeinderat getroffen, um mit ihnen über ihre Erwartungen und Erfahrungen zu sprechen.  Hannes Weinberger ist ordentliches Mitglied im Gemeinderat, Lena Rietzler und Luis Ebster sind Ersatzmitglieder, haben aber beide schon mehrmals an Sitzungen teilgenommen. Lena  und Hannes sind außerdem Mitglieder des Ausschusses für Jugend und Sport. 

In der öffentlichen Darstellung in den Medien könnte man den Eindruck bekommen, dass junge Menschen sich entweder gar nicht für Politik interessierten oder sich nur politisch einbringen, indem sie sich auf die Straße kleben. Ihr macht das anders und engagiert euch ganz klassisch in der Gemeindepolitik. Warum macht ihr das?

Lena (lacht): Bei mir liegt es praktisch in den Genen. Ich hab das zuhause immer mitbekommen. Mein Opa war schon im Gemeinderat und meine Mutter ist es aktuell. Für mich war das deswegen der logische Weg mich einzubringen. 

Luis: Ich finde, wenn ich mich nicht engagiere, darf ich mich auch nicht beschweren, wenn mir was nicht passt. Deshalb möchte ich mich persönlich in die Gemeindepolitik einbringen und aktiv mitgestalten. 

Hannes: In unserer Fraktion zählt auch die Meinung der Jungen. Das war mir wichtig bei der Entscheidung, mich aktiv zu engagieren. 

Ihr alle seid ja auch in Vereinen aktiv. Luis als Obmann beim TV Almleben, Hannes als Obmann der JVP. Ist es vielleicht auch eine Typfrage? 

Hannes: Vermutlich ja. Die einen engagieren sich, dann aber oft mehrfach. Anderen ist das nicht wichtig.

Luis: Die Dorfgemeinschaft funktioniert bei uns sehr gut und wer möchte, findet einen Verein, in dem er oder sie sich einbringen kann. Die Gemeindepolitik ist auch nur eine Art sich einzubringen. Aber vielleicht muss man da schon ein bestimmter Typ dafür sein. (lacht)

Nach 2 Jahren Gemeinderatserfahrung – wurden eure Erwartungen erfüllt oder habt ihr euch das ganz anders vorgestellt?

Hannes: Im Großen und Ganzen ist es schon so, wie ich es mir vorgestellt habe. Allerdings hätte ich mir gedacht, dass mehr Diskussion in den Gemeinderatssitzungen stattfindet. In Wirklichkeit werden die meisten Themen schon in den Ausschüssen diskutiert und fertig bearbeitet. Im Gemeinderat wird dann nur mehr abgestimmt. 

Luis, du bist ja auch im Theaterverein und hast dort auch gerade eine tolle Rolle gespielt. Ist die Politik auch ein bisschen ein Theater?

Luis (lacht): Das könnte man manchmal meinen. Aber das Schauspielern im Theater ist einfacher, denn da hab ich meinen Text und ich bin auf alles vorbereitet. In der Politik gibt es immer wieder Überraschungen, auf die man spontan reagieren muss. Das ist schon anspruchsvoller.

Aus heutiger Sicht – werdet ihr auch bei der nächsten Wahl mitmachen und euch weiter in der Gemeinde engagieren?

Lena: Ja, ich muss ja die Familientradition weiterführen. 

Hannes: Ja, vor allem die Arbeit im Jugendausschuss macht mir viel Freude. 

Luis: Ich bin sicher auch weiter dabei.   

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