Finanzexperte und Mitglied des Überprüfungsausschusses Mag. Michael Unterweger zum Rechnungsabschluss 2022 der Gemeinde Absam.
Es ist erfreulich, dass 2022 – wie bereits vor Monaten von mir angekündigt – ein Überschuss erzielt werden konnte. Dieser ist zu einem Großteil aus den deutlich über den veranschlagten Erträgen aus den Abgabenertragsanteilen zu verdanken. Absam hat von Bund und Land über 1 Mio. Euro mehr erhalten als erwartet. Das hat die Mehrausgaben von ca. 700.000 Euro mehr als aufgefangen.
Als zweitgrößte Einnahmenposition hat sich die Kommunalsteuer im Vergleich zum Vorjahr als ebenfalls sehr positiv entwickelt. Das ist den in der Gemeinde arbeitenden Menschen und den Absamer Betrieben zu verdanken, die für diese Steuerleistung aufkommen. An dieser Stelle sei den Arbeitenden und den Betrieben für ihre Leistungen gedankt!
Allerdings möchte ich wie bereits von mir und der Fraktion Wir Absamer schon öfter angesprochen noch einmal betonen, dass die Abhängigkeit der Gemeinde Absam von wenigen großen Kommunalsteuer-Zahlern strategisch bedenklich ist und es höchst an der Zeit wäre, dass der Bürgermeister entsprechende Konzepte in die Wege leitet, wie Absam sich mittel- und langfristig hier breiter aufstellen und die Abhängigkeit verringern kann. Schon jetzt nimmt Absam pro Kopf weniger Kommunalsteuer ein als die durchschnittliche Gemeinde in Tirol und auch im Bezirk. Als Opposition können wir unsere Wirtschaftskompetenz nur anbieten. Wir stehen für konstruktive Gespräche und Mitarbeit jederzeit zur Verfügung.
Wir haben liquide Mittel, d.h. vereinfacht gesagt, Bargeld auf Konten und Sparbüchern letztes Jahr zum Stichtag auf ca. 5 Mio. Euro angehäuft, was eine Steigerung von ca. 1 Mio Euro zum Vorjahr bedeutet. Ich weise an dieser Stelle nochmals darauf hin, dass diese aufgrund der hohen Inflation jeden Tag weniger wert werden und wir 2023 deshalb mehrere hunderttausend Euro an Geldwert verlieren werden. Ökonomisch sinnvoller wäre es gewesen, einen Teil – nicht alle – der Barmittel vermögenswirksam zu investieren – so wie wir es vorgeschlagen hätten, von Rot-Grün jedoch abgelehnt wurde. Es gibt einige Investitionen, die ohnehin in den nächsten Jahren anfallen und getätigt werden sollten, solange das Geld noch einen höheren Wert hat.
Im Namen der Fraktion Wir Absamer danken wir allen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern – also allen Unternehmen und arbeitenden Menschen, deren Leistungen und Konsum dafür sorgen, dass die Gemeinde finanziell auf gesunden Beinen steht.